Trotz vier!!!! verlorener Doppel lieferte man dem heimstarken Tabellenführer, bei dem noch keine Mannschaft in der laufenden Saison mehr als drei Punkte machte, ein Spiel auf Augenhöhe. Das es am Ende nicht ganz zum Punktgewinn reichte war zwar schade, es überwiegte aber die Freude darüber, dem klaren Aufstiegsfavoriten ein packendes und prickelndes Match geliefert zu haben!Eine für Kreisligaverhältnisse stattliche Zuschauerkulisse machte dieses Match noch interessanter und sorgte für eine ganz besondere Atmosphäre. Auch wenn die Lettenreuther Fans wie eine Wand hinter ihrer Mannschaft standen, blieben sie stets fair und klatschten auch bei schön heraus gespielten Tüschnitzer Punkten… Mega Respekt!
Nach den Eingangsdoppeln machte sich zunächst einmal Ernüchterung bei uns breit. Das die Letten traditionell gute Doppel haben ist bekannt, daß wir aber gleich mit 0:3 ins Hintertreffen geraden würden machte unseren Matchplan zur Makulatur! Dabei hatten zumindest Micha und Heinz gegen Jakob/Gack nach 6:0 Führung im Entscheidungssatz die Chance auf einen Sieg. Doch wenn die „Kamikaze Schüsse“ von Markus Gack sitzen, dann spürt man halt nur noch einen Windhauch 🙂 … in Kombination mit dem sicheren Spiel von Uwe Jakob kann man schon mal eine 6:0 Führung verspielen.
Tom zog sich gegen Christopher Sandberg diesmal gar nicht so schlecht aus der Affäre, der Kerl ist aber einfach zu gut um mehr als einen Satz gewinnen zu können. Es stand 0:4 und es roch nach einer schweren Klatsche! Der hauchdünne 11:9 Sieg von Chris im Entscheidungssatz gegen Manuel Bojer war dann aber der Dosenöffner. Beide lieferten sich wie immer einen packenden Kampf mit vielen sehenswerten Ballwechseln. Chris hätte das Spiel nach zwei unglücklich verlorenen Sätzen eigentlich schon viel früher beenden können, er behielt aber im entscheidenden Moment die Nerven, was eine seiner großen Stärken ist!Unser „Fünfsatz König“ Micha ließ es sich natürlich auch diesmal nicht nehmen alle möglichen Sätze auszuspielen. Gegen den nicht leicht zu spielenden Uwe Jakob, welcher die Bälle auch noch zurück säbelt wenn der Gegner schon jubelnd abgedreht hat, ließ er sich auch durch einen 1:2 Satzrückstand nicht beirren und gewann schließlich nach einer konzentrierten und überzeugenden Leistung relativ klar im Entscheidungssatz. Mit Christian Lutter und Marcel trafen dann die zwei zur Zeit wohl stärksten und taktisch intelligentesten Spieler im Mittelpaarkreutz aufeinander. Marcel legte vor und gewann die ersten zwei Sätze.Christian wurde danach immer stärker und gewann seinerseits zwei Sätze. Im fünften Satz hatte Marcel zunächst den besseren Start und hatte zunächst wieder alles im Griff. Doch Christian kämpfte sich Punkt für Punkt bis auf 8:10 heran. Vielleicht auch gedopt durch das Selbstvertrauen seiner Siegesserie behielt Marcel die Nerven und brachte uns auf 3:4 heran. Beide Spieler bestätigten ihre Klasse eindrucksvoll und boten den Zuschaern einen packenden Kampf mit vielen tollen Ballwechseln!
Es war der dritte Fünfsatz Sieg in Folge für uns. Nachdem wir im Hinspiel noch alle fünf Entscheidungssätze verloren hatten, schien der „Tischtennisgott“ diesmal für ausgleichende Gerechtigkeit zu sorgen 🙂 🙂
Die Hausherren stoppten wenig später die Tüschnitzer Siegesserie durch einen wichtigen Erfolg von Markus Gack gegen Heinz. Dabei machte Heinz durchaus einen starken Eindruck. Doch die Schallmauer durchbrechenden Bälle von Markus, bei denen ab und zu sogar ein kleiner „Feuerschweif“ zu sehen ist, wurden ihm am Ende zum Verhängnis. Den nächsten Krimi lieferten sich kurz darauf Markus Klerner und Jannik. Nach offenem Schlagabtausch hatte Jannik im Entscheidungssatz knapp das bessere Ende für sich… zum Glück für die Lettenreuther Umkleidekabine muß man sagen, denn in Burgkuscht hatte Jannik nach einer unglücklichen Niederlage noch randaliert 🙂 🙂 🙂
Nach dem ersten Durchgang der Einzel führten die Hausherren zwar mit 5:4, doch wir saßen ihnen dicht im Nacken! Das Match zwischen den beiden Christophern galt dabei durchaus als Schlüsselspiel. Der Tüschnitzer Chris legte los wie von der Tarantel gestochen und führte im ersten Satz mit 9:4. Das der Lettenreuther Chris keine Laufkundschaft ist zeigte er anschließend, als er den Satz völlig überraschend noch gewann. Noch schlimmer wurde es im zweiten Satz. Auch hier führte der Tüschnitzer nach starkem Beginn wieder mit 8:3 … und machte danach keinen Punkt mehr! Unglaublich!Doch es zeigt den starken Charakter von Chris, daß er sich auch durch den erneuten Rückschlag nicht entmutigen ließ. Im dritten Satz siegte er mit Wut im Bauch mit 11:5. Leider reichte es im vierten Durchgang dann nicht mehr ganz für den Entscheidungssatz. Es war am Ende ein Spiel auf Augenhöhe, in dem beide Spieler klasse Ballwechsel zeigten. Doch es war schon beeindruckend wie Christopher Sandberg immer wieder ins Match zurück kam, obwohl Chris fast durchgängig auf sehr hohem Niveau spielte! Aber nicht umsonst gehört Sandberg zu den drei stärksten Spielern der Liga! Tom hatte an der Nebenplatte nicht den Hauch einer Chance gegen den überragend spielenden Manuel Bojer. Dadurch wuchs der Vorsprung der Gastgeber wieder auf drei Punkte (7:4).
Ein hartes Stück Arbeit mußte wenig später Marcel gegen Uwe Jakob verrichten. Gegen den Lettenreuther „Sensenmann“ benötigte er diesmal auch etwas Glück in Form von ungewöhnlich vielen Netz- und Kantenbällen. Im vierten Satz hatte Marsi dann aber doch alles im Griff und machte den Sack zu, nachdem er sich wieder einmal völlig verausgabt hatte. Er war sprichwörtlich „Fättich wie a Katz“! Wo soll das alles noch hinführen wenn das so weiter geht? Sein Punktekonto wächst doppelt so schnell wie sein Bankkonto 🙂 🙂 🙂 Gespannt waren wir anschließend wie sich Jannik gegen das „Zelluloid Feuerwerk“ von Markus Gack aus der Affäre ziehen würde. Tom gab ihn noch einen Tipp mit auf den Weg: „Du wirst die Bälle nicht sehen, du mußt sie nach Gehör blocken“! 🙂 🙂 … und was macht Jannik? Der „Fregger“ blockt doch tatsächlich einen großen Teil der Bälle und gewinnt nach einer sensationellen Leistung glatt in drei Sätzen.. unglaublich! Damit war Jannik zusammen mit Marcel auf Tüschnitzer Seite „Man of the Match“! Erst jetzt realisierten wir, wenn Heinz gegen Markus gewinnt, dann gibt es ja sogar noch ein Schlußdoppel. Wir trauten unseren Augen nicht, als Heinz den ersten Satz spektakulär mit 11:1!!! gewann. Doch schnell kehrte Ernüchterung ein, als Markus zwei mal knapp mit zwei Punkten Unterschied siegte. Nicht weil wir es ihm nicht zutrauten, nein nach den zwei unglücklich verlorenen Sätzen, einem 1:2 Rückstand und auf der Seite der Lettenreuther Zuschauer spielend, konnten wir uns einfach nicht vorstellen, daß Heinz den Druck standhalten und noch einmal zurück kommen würde… … wie man sich doch Täuschen kann! Wie Phönix aus der Asche war Heinz plötzlich wieder da. Mit einer klasse Leistung und starken Angriffsbällen erzwang er den Entscheidungssatz. Und da wir heute bei den fünften Sätzen das Glück auf unserer Seite hatten, war die Chance für Heinz gar nicht so schlecht. Markus drohte inzwischen seinem Schläger, ihn noch heute zu entsorgen wenn das so weiter geht. Dieser wirkte beleidigt und schien ihm zu antworten: „Dann entsorg mich doch, aber komm dann nicht angekrochen das ich zu Dir zurück kommen soll“! Heinz profitierte von dem Zwist zwischen Markus und seinem Schläger. Er spielte einen spektakulären Entscheidungssatz und erntete völlig zurecht „Standing ovations“ von seinen Mitspielern!Nach dem völlig verkorksten Spielauftakt war das Erreichen des Schlußdoppels, egal wie wie es ausgehen würde, ein mega Erfolg! Das Problem war, daß Markus durch die Niederlage gegen Heinz extrem gereizt war und im Doppel eine echte Galavorstellung ablieferte. Chris und Tom, die eigentlich zu den besten Doppeln der Liga zählen, hat man selten so hilf- und ratlos gesehen. Nach einer Vorführung in den ersten beiden Sätzen durch Chris und Markus konnte man im dritten Satz schon am Gesichtsausdruck erkennen, daß da nichts mehr zu holen ist.Man mußte die klare Überlegenheit des Lettenreuther Doppels anerkennen, was auch aufgrund von 5:1 gewonnenen Entscheidungssätzen zu unseren Gunsten den letztlich verdienten 9:7 Sieg des Tabellenführers bedeutete.
Es überwog aber am Ende die Freude darüber, den Zuschauern ein geiles Match mit vielen spektakulären Ballwechseln geboten zu haben. Die Bezeichnung „Spitzenspiel“ traf auf diese Partie absolut zu! Das wir gegen den Tabellenführer trotz vier verlorener Doppel dennoch fast einen Punkt erkämpfen konnten, spricht für die tolle Moral in der Mannschaft. Der Mann des Abends war Christopher Sandberg, der mit vier Punkten an denen er beteiligt war wieder einmal seine Klasse unter Beweis stellte. Auch an vier Punkten war Tom beteiligt, allerdings für den Gegner! Es hat ihm wohl vor dem Spiel keiner gesagt, daß er das Trikot des TTC Tüschnitz trägt 🙂 🙂 🙂
Nach einer ausgiebigen Brotzeit machten wir uns gegen Mitternacht auf den Heimweg von einem Spiel, von dem man noch ein paar Wochen reden wird! Schööööö woas! .. oder wie Marcel sagte: „Des woar a geiles Match“!Letten – TTC I