Ein außergewöhnlich schönes und unterhaltsames Turnier fand am letzten Samstag im Tüschnitzer Mehrzweckhaus statt: 8 Männer und 4 Frauen ermittelten bei Kaffee und Kuchen und mit tollem Engagement und Kampf die Tüschnitzer Meister im Freizeit-Tischtennis.
" Tischtennis der etwas anderen Art" könnte man das ganze auch nennen, denn was die Teilnehmer hier im Tüschnitzer Mehrzweckhaus – nicht nur spielerisch – abzogen, war schon vom Feinsten und Vorstand Heinz hatte seine helle Freude an der Begeisterung und der Kampfkraft, mit der alle bei der Sache waren. Mancher "Profi" könnte sich da eine Scheibe davon abschneiden..
Dass es einige unterschiedliche Auffassungen zu den Tischtennisregeln gab, ist nur natürlich, wobei vor allem Heidi F. mit sehr kreativem Beispiel voranging, wie einige O-Töne: von ihr belegen:
"2:1 gewonnen!" . Auf den Hinweis, dass 3 Gewinnsätze nötig sind…"was? Doch so viele? aber 2+1 ist doch auch drei ?!".
oder: Ergebnismeldung "0:3 für mich!" – Eine Herausforderung für jede Turnierleitung !
oder nach einem recht langen und anstrengenden Spiel "Gibt es hier auch so was wie einen Brunskarter" – eine Alternative, an die wohl bisher noch niemand so recht gedacht hat, aber die die Vereinsführung durchaus als Verbesserungsvorschlag beim BTTV in München einreichen könnte.
Jedenfalls spielten die 8 Männer in zwei Vorrundengruppen. In der Gruppe A zog der Sieger des letzten Turniers im Sommer 2011 , Markus Iseke, relativ einsam seine Kreise, nachdem er mittlerweile seit zweieinhalb Jahren in Erwartung des nächsten Turniers ,ungeduldig in Theisenort mit den Hufen gescharrt hatte. Mit nur einem Satzverlust gegen den 14-jährigen Silus Bauer aus Schmölz, der im "Hauptberuf" Regionalliga-Fußballer bei Bayern Hof ist, hatte er diese Gruppe gut im Griff.
Gruppe A:
1. Markus Iseke 9:1 3:0
2. Silus Bauer 7:3 2:1
3. Alexander Müller 3:7 1:2
4. Remo Trutschel 1:9 0:3
In Gruppe B fieberte Edgar Schaller dem Nachbar-Duell mit Georg Zipfel entgegen, das er tatsächlich mit 3:1 und imposanter Siegerpose gewinnen konnte – zu seiner eigenen Überraschung und nachdem er sich beim Vorstand einige kurze theoretische Lehreinheiten erschlichen hatte.
Gruppe B:
1. Edgar Schaller 9:2 3:0
2. Georg Zipfel 7:3 2:1
3. Thomas Bauer 4:8 1:2
4. Adrian Funk 2:9 0:3
Das dicke Ende kam allerdings im Halbfinale, als die beiden erneut aufeinandertrafen und sich hier herausstellte, dass Georg wie Sepp Herberger bei der WM 54 genial gepokert hatte: mit einem niederschmetternden 3:0 revanchierte er sich gegen ein überaus nervös wirkenden Edgar für die Schmach der Vorrundenniederlage und zog eindrucksvoll ins Endspiel ein. Edgar konnte, nachdem er seine Wunden etwas geleckt hatte, sich doch noch sammeln und den jungen und sehr sicher spielenden Silus im Spiel um Platz 3 mit 3:1 inSchach halten. Silus hatte dabei im Viertelfinale seinen Vater relativ locker ausschalten können. Überhaupt waren auch die anderen die Viertelfinals mit jeweils 3:0 klare Angelegenheiten für Edgar gegen Remo, Georg gegen Alex und Markus gegen Adrian)
Ein Finale vom feinsten konnte man dann zwischen Georg und Markus beobachten, bei dem sich beide förmlich in einen Spielrausch steigerten, mit für Freizeitspieler unglaublichen Angriffsballwechseln. Da konnte man sich nur noch verwundert die Augen reiben und hoffen, dass die Beiden vielleicht doch einmal den Weg in eine der Tüschnitzer Herrenmannschaften finden (was natürlich grundsätzlich für alle Teilnehmer gilt). Mit einem hauchdünnen Sieg von 3:1 und engen Satzergebnissen holte sich Markus erneut den Titel.
Zwischendurch wurde im Duell der beiden Youngster Adrian Funk und Silus Bauer der "Teenie-König" ermittelt, den sich Silus mit einem 3:1-Sieg sichern konnte.
Relativ gemütlich (Kaffeekränzchen usw.) , d.h. bewegungsarm aber durchaus spannend und vor allem wortreich ging es bei den Damen zu. Während Heidi ihrer Kreativität freien Lauf ließ, versuchte Conny, die Gegnerinnen mit ihrem Tiroler Charm einzuwickeln, denn sie war des öfteren nah dran, als Newcomerin tatsächlich auch zu gewinnen, aber gegen eine nervenstarke aber auch recht bewegliche Sonja sowie gegen eine abgezockte Gabi und eine extrem kämpferische Heidi reichte es heuer noch nicht ganz. Aber ihr persönliches Ziel, nämlich einen Satz zu gewinnen, hat sie erreicht. Alle vier Damen waren zweifellos das Salz in der Suppe. Gott sei Dank gab es mit unserem Nachwuchstalent Michael auch noch einen Aufpasser, der sich einen Sonderpreis verdiente, da er fast alle Spiele der Damen (!) als geduldiger Zähler und Lehrmeister hinsichtlich der Regeln begleitete. Auch diese Leistung ist nicht hoch genug anzuerkennen . Seltsam aber schon, dass die als grundsätzlich multitaskingfähig geltenden Frauen so ihre Schwierigkeiten hatten, neben dem laufenden Spiel auch gleichzeitig ihre Punkte zu zählen
Endstand:
1. Sonja Schaller 9:1 3:0
2. Gabi Trutschel 2:1 7:5
3. Heidi Funk 1:2 5:7
4. Conny Murrmann0:3 1:9 (=Siegerin der Herzen)
Zwischendurch gab es einen Vorfall, der besondere Beachtung verdient: Remo Trutschel wurde dabei erwischt, wie er die vorletzte Flasche Mineralwasser aus dem Kühlschrank nahm, öffnete – und auch noch austrank! Auf den Hinweis vom Vorstand, ob er sich denn geirrt habe und dass das Bier ein Fach darunter angesiedelt sei, meinte er, dass er schon genug geschwitzt habe (?????…)
Etwas seltsam mutete die Zusammenstellung der Doppelpaarungen an, denn die erwarteten Familienduelle wurden weitgehend vermieden, weil sich – vor allem die Damen – weigerten, zusammen mit ihren Männern anzutreten .
So waren mit Vater/Sohn Bauer und Vater Sohn Müller/Funk nur zwei Familiendoppel (von 5 Doppelpaarungen) vertreten, Hier konnte sich allerdings das eine (Thomas und Silus Bauer aus Schmölz) nach dem Halbfinalsieg gegen Georg und Conny gegen die hoch gehandelten Markus Iseke (1.) und Edgar Schaller (3.), die wiederum über einen 3:1-Sieg gegen Adrian und Alexander ins Endspiel gelangten, in einem Endspielkrimi mit 3:2 hauchdünn durchsetzen . Die beiden Damen Gabi und Sonja mussten als Strafe dafür, dass sie sich weigerten, mit ihren Männern anzutreten, bereits in der Qualifikation gegen Adrian und Alex fürs Halbfinale die Segel streichen (Tja, Familienbande sind halt doch was wert)
Unter Mitwirkung von Vorstandsfrau Carmen, die für die Bewirtung verantwortlich zeichnete, dem geduldigen Zählkünstler Michael und Aushillfszähler Uli war dieses Turnier ein Spaß, den wohl keiner so schnell vergessen wird und der anschließend am Abend in Form eines gemeinsamen Pizzaessens einen richtig fröhlichen Ausklang nahm.
Schön war´s!!!! und immer wieder gern!
Leider schaffte es Turnierleiter Heinz, dann doch noch, einen gewaltigen Bock zu schießen, indem er schlicht und ergreifend das Siegerfoto vergaß . Aber es gibt Schlimmeres….