Hatte man am Mittwoch noch ein Pokalspiel gegen Michelau (die am Vortag die dritte Mannschaft mit 9:1 und leeren Taschen nach Hause schickten) zu bestreiten, das man nach einer Einspielzeit von 4 Minuten pro Mann mit der Besetzung Sladek, Wachter, Weiß nach Startschwierigkeiten mit 5:3 gewinnen konnte, stand am Donnerstag das erste Verbandspiel in der nach Heinz‘ Einschätzungen „saustarken“ zweiten Kreisliga an. Weismain musste unglücklicherweise auf Nummer 1 und 2 verzichten und so stellte sich doch ein relativ klarer 9:1 – Erfolg ein.Die ganze Vorstellung begann mit der Premiere eines Doppels mit gerechtfertigten Ambitionen nach oben. Da Heinz und Michael in der letzten Serie so gut harmonierten, waren sie auch zu Beginn der neuen als Einserdoppel aufgestellt und erledigten ihre Aufgabe gegen Baum/Gommelt auch recht klar, obwohl Michael manchmal gerade hohe Bälle einfach verfehlte, weil er sich erst wieder in Heinz‘ Aufschläge und die dementsprechenden Rückschläge hineindenken musste. Das Zweierdoppel bildete das Duo Walter/Jannik. Und mit Herold/Dück hatten sie wahrlich eine harte Nuss bei ihrem ersten gemeinsamen Doppel zu knacken. Nach einem 2:0 – Satzrückstand kämpften sie sich in den Entscheidungssatz in dem sie einige Chancen auf den Matchgewinn vergaben (was Walter, so bescheiden wie er ist auf die eigene Kappe nehmen wollte). Jedoch kann man nicht von einem misslungenen Einstand von den beiden sprechen. Harald und Dieter verloren zwar den ersten Satz, in dem Harald reihenweise „Raketen“, sprich Bälle von der Schlägerkante gegen so ziemlich alles und jeden in der Halle feuerte. Fast alles hat es erwischt: die Decke, das Licht, die Bande, den Zähler, manchmal auch die gegnerische Hälfte nach mehrmaliger Wandberührung…, doch konnten die restlichen drei Sätze klar gewonnen werden. Michael und Heinz konnten gegen Dück und Herold beide deutlich gewinnen, Jannik verlor gegen Gommelt nur einen Satz. Das Spiel entwickelte sich schon hier eindeutig in unsere Richtung. Als dann auch noch Dieter gegen Baum, der Aufschläge mit ziemlich jedem erdenklichen Drall, einschließlich keinem, produzieren konnte, die Oberhand behielt, war klar, dass uns die ersten zwei Punkte nicht mehr zu nehmen waren. Walter siegte gegen Püls nach einer 17 Punkte währenden Pause (er verlor einen Satz mit 6:11) dann doch ungefährdet und brachte sich mit seinem Gewissen wieder ins Reine, da er sich in der Zwischenzeit davon überzeugen ließ, nicht alleine für den weismainer Ehrenpunkt gesorgt zu haben.Einzig Harald wollte einem sonst schmucklosen Spiel ein bisschen Würze verleihen, indem er im ersten Satz gegen Müller wieder eine „Raketenshow“ sondersgleichen ablieferte. Michael, der kurz auf der Toilette war, kam ganz verwundert zurück, denn auf dem Weg durch die Küche konnte er nur noch „Du Trottel!“ von Harald vernehmen, mehr bekam er vom ersten Satz gar nicht mehr mit. Von einem Weismainer bekam Michael gesagt, dass er froh sein kann, das nicht mit angeschaut haben zu müssen. Besagter Gast hat wahrscheinlich doch ein bisschen übertrieben, war sich Michael doch sicher, Harald hat wenigstens einen seiner drei Punkte aus eigener Kraft erzielt, auch wenn es nur ein Querschläger gewesen sein sollte. Umso mehr muss man Harald trotzdem mentale Stärke zurechnen, denn er hat nach drei vergebenen Siegchancen im vierten Satz doch noch in fünf gewonnen. Michael setzte dann noch den Siegpunkt gegen Herold und schon konnte man zu Tisch bitten. Die Gäste brachten mächtig Appetit mit, was sich schließlich in den „liquiden Mitteln“ (den Begriff hatte Michael während der angeregten, neu aufgelegten „Scherer-und-Trier-Konversation“ gelernt) in der Kasse bemerkbar machte. Nachdem das Chaos beseitigt war, hatte Heinz sich unglücklicherweise an der Brotschneidemaschine geschnitten („Dess bludd wie sau!“). Trotzdem versuchte er verzweifelt, noch ein paar Mannschaftskameraden für ein weiteres Bier zu überreden. Michael hat sich als einziger ein Herz gefasst, wenn er sich auch kein Bier, sondern ein Wasser aus dem Kühlschrank nahm. Wie lange genau das „Hockenbleiben“ noch gedauert hat, sollte an dieser Stelle besser nicht erwähnt werden, einzig sollten Angestellte des Jugendamtes gewiss sein, dass Michael am nächsten Tag in der Schule war.