Im Gegensatz zu den letzten Derbys, als wir jeweils leicht favorisiert ins Spiel gingen, war dieses mal Küps vor allem wegen ihrer drei Neuzugänge der klare Favorit. Dennoch hielten wir von Anfang an voll dagegen und trotzten dem Titelanwärter nach einem Wahnsinnsmatch sicherlich etwas glücklich, aber keinesfalls unverdient einen Punkt ab! Vor allem unser hinteres Paarkreuz mit Philipp und Jannik erwischten einen Sahnetag und waren mit vier Punkten die Hauptgaranten für das Remis.
Es war wieder einmal eines dieser Derbys mit Gänsehautcharakter und großen Emotionen. Beide Mannschaften lieferten ein geiles Match ab mit vielen großartigen Ballwechseln. Weil in der Nebenhalle zeitgleich auch noch die zweiten Mannschaften von Küps und Tüschnitz spielten, war die Stimmung natürlich überragend.
Durch die taktische Umstellung der Doppel (Chris und Tom Doppel 3 und Micha/Philipp Doppel 1) hatten wir den Überraschungsmoment auf unserer Seite. Doch für die erste Überraschung sorgten zwei andere. Unser „Troublemaker Doppell“ Marsi und Jannik zwangen doch schon etwas unerwartet das küpser Einserdoppel Bittruf/Hammerlindl in die Knie. Wie schon in Unterzettlitz standen sie zunächst völlig unscheinbar an der Platte, sorgten dann aber für mächtig Trouble!
Dagegen fanden Micha und Philipp gegen Busch/Endres-Backert nich richtig ins Match und waren beim 0:3 relativ chancenlos.
Dennoch gingen wir auch diesmal wieder mit 2:1 nach den Doppeln in Führung, weil sich Chris und Tom wie erhofft gegen Gutbrod/Wenicker durchsetzen konnten.
Dass in diesem Spiel einiges anders lief als erwartet, zeigte sich im vorderen Paarkreuz, welches wir in den letzten Jahren meistens mindestens ausgeglichen gestalten konnten. Doch diesmal war für uns vorne nichts zu holen, weil die Hausherren mit Witali und Alex einfach zu stark spielten. Micha konnte Witali nie vor ernsthafte Probleme stellen.
Marsi lag gegen Alex auch schnell mit 0:2 Sätzen hinten bevor es komisch wurde. Der dritte Satz ging dann völlig überraschend mit 11:0 an Marsi. Doch jeder der jetzt an die Wende glaubte wurde eines besseren belehrt. Denn Alex ließ die Null nicht auf sich sitzen und konterte seinerseits mit 11:1 im vierten Durchgang!
Beim Duell der zwei 65 er Jahrgänge zeigten Roll und Tom, warum dieser Jahrgang zu den goldenen Jahrgängen gehört. Es war ein Match mit einigen spektakulären Ballwechseln. Roll erwischte wieder einmal einen Blitzstart und führte schnell mit 2:0 Sätzen. Nach einigen wertvollen Tips von Marsi stellte Tom sein Spiel um und holte sich die Sätze drei und vier. Der Entscheidungssatz schien dann wieder eine klare Sache für den Küpser zu sein, denn er zog schnell auf 6:2 davon. Tom kämpfte sich jedoch Punkt für Punkt heran und hatte nach einem abgewehrten Matchball selbst zwei Matchbälle. Roland wehrte beide Matchbälle spektakulär ab und ging letztlich doch noch als Sieger von der Platte.
Küps machte aus einem 1:2 eine 4:2 Führung und es schien so, als hätten wir heute nicht das Glück auf unserer Seite. Das sollte sich nur kurze Zeit später schlagartig ändern. Denn die Glücksgöttin Fortuna schlug gleich dreifach für uns zurück. Zunächst musste auch Chris nach 2:0 Satzführung gegen Dominik in den Entscheidungssatz.
Im fünften Satz kam das Glück zurück, als Chris nach abgewehrtem Matchball doch noch gewinnen konnte.
Es war der Anfang von drei knappen Siegen im Entscheidungssatz hintereinander. Jannik spielte gegen Andre zunächst wie aufgedreht, hatte nach zweimaliger Satzführung aber zunächst nicht das Glück des Tüchtigen (11:13, 16:18)
Im Entscheidungssatz konnte er sich nach ausgeglichenem Verlauf letztlich doch noch durchsetzen, womit vor dem Spiel niemand so richtig rechnete. Wahrscheinlich hat es viel damit zu tun, dass er seit kurzem mit dem Zug und nicht mehr mit dem Auto von seinem Arbeitsplatz in Berchtesgaden heim fährt. Da hat er genug Zeit, um sich mit einstudierten Dehnübungen auf das Match vorzubereiten, was im Auto so nicht möglich wäre.
Philipp rechneten wir vor dem Spiel gegen Maximilian Wenicker eigentlich gute Chancen auf einen Sieg aus.
Der erste Satz ging aber zunächst klar an den ehemaligen Spieler von Au. Es folgte eine deutliche Leistungssteigerung die mit dem Gewinn der Sätze zwei und drei belohnt wurde. Als jeder glaubt, Philipp hätte jetzt alles im Griff, drehte Maximilian wieder auf und gewann den vierten Satz mit 11:2. Der Entscheidungssatz wurde zunächst klar von Philipp dominiert, bevor Maximilian Punkt um Punkt aufholte. Letztlich konnte Philipp dann doch noch das Spiel nach Hause schaukeln, allerdings äußerst knapp mit 11:9.
Wir hatten aus einem 2:4 ein 5:4 gemacht und konnten das Match weiter offen gestalten. Aber zunächst drehten die Küpser den Spieß wieder um und schienen nach drei Siegen in Serie und einer 7:5 Führung das Spiel nach Hause schaukeln zu können. Witali gegen Marsi sowie alex gegen Micha sorgten schnell für den Ausgleich.
Wenig später hatte auch Chris gegen seinen Angstgegner Roll das Nachsehen, obwohl er in jedem Satz eigentlich gut dabei war.
Schließlich stoppte Tom die Siegesserie von Küps mit einer konzentrierten und taktisch cleveren Leistung gegen Dominik.
Philipp mit einem weiteren starken Spiel gegen Andre sorgte erneut für den Ausgleich (7:7). Auch diesmal benötigte er einen Satz um richtig auf Betriebstemperatur zu kommen.
In der Zwischenzeit hatte es sich „Wollsocken Ed“ auf der tüschnitzer Bank bequem gemacht, um seine neue Frisur zu promoten.
Es stand 7:7 und das Match war an Spannung kaum mehr zu überbieten. Zwischenzeitlich war auch das Spiel der beiden zweiten Mannschaften beendet, weshalb noch mehr Stimmung in der Halle war. Im letzten Einzel zwischen Maximilian und Jannik stand der Tüschnitzer zunächst mit dem Rücken zur Wand (1:2). Doch Jannik war an diesem Abend nicht nur spielerisch sondern auch mental in Topform. Er erzwang relativ deutlich den Entscheidungssatz, in dem er eigentlich schon als klarer Sieger aussah. Doch nach einer 8:4 Führung gab sich Maximilian noch nicht geschlagen und kämpfte sich bravourös zurück. Jannik hatte aber dann doch noch hauchdünn mit 13:11 das bessere Ende auf seiner Seite.
Wir hatten einen Punkt , unglaublich! Im Schlussdoppel zeigten Micha und Philipp zwar eine gute Leistung, doch zum Sieg reichte es dann doch nicht ganz. Das wäre wohl auch zu viel des guten gewesen, denn Küps hatte bei 37:29 Sätzen!! in diesem hochdramatischen Match nicht unbedingt das Glück auf ihrer Seite.
Aber Glück hin oder her, gegen den Titelaspiranten muss man auswärts erst einmal so ein Spiel abliefern, weshalb die Redewendung „Das Glück des Tüchtigen“ wohl extra für dieses Match erfunden wurde 🙂 🙂
Tom umarmte nach dem Spiel jeden seiner Mitspieler einzeln und war mächtig stolz auf die Jungs! Vor allem Jannik und Philipp spielten an diesem Abend überragend und konnten somit das Übergewicht im Vorderpaarkreuz von Küps ausgleichen.
Einige Akteure versuchten nach diesem heißen Match etwas Abkühlung auf dem kühlen Boden der Umkleidekabine zu finden, eine Alternative zu den nicht vorhandenen Duschen 🙂 🙂
Eine sehr schöne Geste war das überragende Essen, welches die Gastgeber für alle vier Mannschaften spendierten, obwohl das Spiel erst um 23 Uhr beendet war.
Nach ein paar Bier und ein paar Schnäpschen fielen so manche Hemmungen