Einen Tag nach der Jahreshauptversammlung – das Spiel war verlegt worden – machte man sich auf den Weg nach Wohlbach, dem damaligen Tabellennachbar. Nach dem knappen 5:4-Pokalerfolg gegen ebendiese Mannschaft konnte man sich auf ein ebenso umkämpftes Match einstellen.Schon beim Einspielen, welches sich diesmal länger gestaltete als beim Pokalspiel, als man zu spät kam, merkte man, dass die wohbacher Herren höherklassig spielen, wurde es doch von moderner Pop-Musik begleitet. Ob dieser Faktor letztlich für dieses hochklassige Spiel, welches es werden sollte, gesorgt hat, ist und bleibt Spekulationsobjekt psychologischer Studien. Zumindest konnte man sich eine dreiviertle Stunde lang Zeit lassen, um sich aufzuwärmen; alsbald begannen die Doppel.
Michael und Jannik hatten nur in einem Satz Probleme mit Fabian Sämann (dem Noppenspieler) und Annika Oberender, als sich vor allem Michael am Satzverlust reglich beteiligte, indem er jeden Ball mit der Kante traf. Die restlichen drei Sätze konnten jedoch souverän gewonnen werden. Fabio und Phillip jedoch waren weniger erfolgreich, konnten aber immerhin dem gegnerischen Doppel um Tim Firley und Patrick Sämann einen Satz abringen. Im Anschluss gewann Michael, wie im Hinspiel mit 3:2 gegen Firley, dabei war aber der fünfte Durchgang mit 11:4 eine klare Angelegenheit für den Tüschnitzer. Zudem gewann auch noch Jannik mit 3:1 gegen die Noppen von F.Sämann. So führte man mit 3:1 und machte sich bereits leichte Hoffnungen, das Trauma von Hausen wieder vergessen zu machen.
Unsere Hinterpaarkreuzler Fabio und Phillip hatten aber leider nicht so viel Glück und mussten die Gastgeber wieder auf 3:3 herankommen lassen. Dabei verschusselte Fabio, wie gegen Bayreuth in der Vorrunde, eine hohe Führung im fünften Satz und musste schließlich Oberender zum Sieg gratulieren. Diese war aber auch sehr schussgewaltig und wurde von Michael als „schneidende Corina“ bezeichnet. Philipp hatte es mit „ein-bisschen-Angstgegner“ P.Sämann zu tun. Die ersten beiden Durchgänge spielte Philipp, nach aller Meinung nach, phänomenal und erkämpfte sich zwei knappe Satzgewinne. Danach ließ er jedoch ein bisschen nach und macht einige Schnitt- und Angriffsfehler zu viel. Im Fünften fand er aber in die Spur zurück und lag mit 8:6 vorne. Vier Kantenbälle von Sämann, einer davon zum 11:9-Matchgewinn brachten Philipp zur Verzweiflung und um den eigentlich verdienten Sieg. So war es erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Dass dieses Aufeinandertreffen eng umkämpft war, verdeutlicht vor allem die Tatsache, dass es 7 Entscheidungssätze gab. Drei davon gingen an Tüschnitz, die anderen ergatterte sich Wohlbach. Allein in der nächsten Runde im vorderern Paarkreuz war es die Maximalausbeute von zwei Stück, welche glücklicherweise beide an Jannik und Michael gingen. Jannik gewann gegen Firley in einem engen Spiel (drei Sätze waren 11:9) und Michael behielt gegen seine gefürchteten Noppen im fünften Satz die Nerven. Somit war die Zwei-Punkte-Führung wiederhergestellt.
Sie sollte letztlich doch ein erneutes Mal in Gefahr geraten, als Fabio wieder führte (2:1 und 8:3) und … wieder verlor. Das war wirklich zum Haareraufen an diesem Tag. Die Vorsprünge wollten einfach nicht bis ins Ziel reichen. Fabio, das ist sicher, hat gewiss seine Lehren daraus gezogen: Ohne Konzentration bis zum Ende wird es halt nur in den wenigsten Fällen etwas 😉 . Den wichtigsten Erfolg des Abends fuhr daraufhin Philipp in einem weiteren sagenhaften Match ein: Ohne seinen Sieg gegen Oberender wäre die ganze Angelegenheit letzten Endes auf ein Unentschieden hinausgelaufen. Doch so mussten nur noch Jannik und Michael ihre Matches gegen die wohlbacher Hinterpaarkreuzler über die Bühne bringen und der Auswärtserfolg wäre perfekt gewesen.
Jannik ließ zwar die Tüschnitzer, zu denen zwischenzeitlich Geburtstagskind Corina gestoßen war, kurz zittern und die Wohlbacher kurz hoffen, er schaffte es trotzdem, sich nach verlorenem ersten Satz zusammenzuraufen und an diesem Abend unbesiegt zu bleiben. Unbesiegt blieb auch Michael, jedoch auf kuriose Art und Weise: Musste er Annika Oberender im ersten Satz noch einen diplomatischen Punkt schenken, sah er sich im zweiten auf einmal mit einem 7:10-Rückstand konfrontiert, aus dem er sich aber noch rechtzeitig befreien konnte und auch im nächsten Satz den Sack zu machte. Fabio, am Nebentisch tätig, hielt nur im ersten Durchgang gut mit und musste dann erwartungsgemäß Tim Firleys Leistung anerkennen. Ein erfolgloser Abend für einen Spieler bedeutet aber erwiesenermaßen nicht, dass ihn die Mannschaftskameraden nicht auffangen und den Spieltag doch siegreich gestalten könnten 😉 .
Philipp schlug sich, entgegen allen Erwartungen, ungewöhlich gut gegen Noppenspieler Fabian Sämann, indem er einfach nichts tat. Als er von seiner „Taktik“ abwich, verlor er unglücklicherweise den fünften Satz. Trotzdem stand am Ende von einer hochklassigen und schön mit anzusehenden Begegnung das 8:6 für Tüschnitz, mit dessen Hilfe man sich den zweiten Tabellenrang zurückeroberte, da Wohlbah am Morgen bereits Verfolger Hof ausschaltete.
Am nächsten Tag war dann das „Trauma“ für Fabian Sämann perfekt: Beim 1.Bezirksbereichsranglistenturnier verlor er gleich gegen alle drei teilnehmenden Tüschnitzer. Kann man da abstreiten, dass sich die Jugend in der Spitze Oberfrankens etabliert hat?