Schmeili II – Tüschnitz II: 7:9

Einen Faschingsknaller der besonderen Art durfte die Zweite erleben im vorgezogenen Spiel bei der Zweiten der Schmeilis. Waren die beiden Begegnungen der ersten und zweiten Mannschaften in der Vorrunde hauchdünn an die Schmeilsdorfer gegangen, so hatte am Mittwoch schon die Erste mit dem 9:5-Sieg den Spieß rumgedreht – und die Zweite wollte natürlich nachlegen, nachdem man in den letzten Spielen bisher nicht gerade vom Glück verfolgt war (2 mal 7:9).

Schon die Spielverlegung (auf Wunsch der Schmeilsdorfer) war eine besondere Herausforderung, nachdem Nussi gerade mal drei Tage vor dem Wunschtermin mit diesem Anliegen bei Heinz angerufen hatte. Der Hinweis von Vorstand Heinz, dass das den Schmeilis was kosten würde, nämlich die Punkte 🙂 , hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings wohl noch niemand so richtig ernst genommen.

Die Doppelumstellung in der Zweiten machte sich dann erneut bezahlt, denn Michael und Heinz (vor allem Michael) zeigten eine bärenstarke Vorstellung gegen Seuss / Weber (3:0) während Dieter und Harald gegen Nussi/Schupfi (Nusgräber/Schubert) gar nicht so recht wussten, was sie anstellen sollten (0:3). Das zweite neu formierte Doppel mit Walter und Dieter Gawert kämpften hingegen ihre Gegner im vierten Satz förmlich nieder, so dass der Start nach den Doppeln mit der 2:1 Führung gar nicht so schlecht war.

Vorne ging es dann allerdings erst einmal gründlich in die Hose, denn Heinz hatte wieder seine liebe Mühe mit Schupfi und brachte 3 klare Führungen mit jeweils 7:3 nicht nach Hause (1:3). Michael spielte gegen Seuss stellenweise überragend, konnte aber dieses Niveau nicht durchhalten und verlor etwas unglücklich im 5. Satz, gegen den Routinier, der  heuer zu den stärksten Spielern im Spitzenpaarkreuz zählt.

Als in der Mitte Walter gegen Manfred Weber überflüssiger Weise in vier Sätzen (jeweils knapp zu 9) verlor und Dieter im Spiele gegen Sebastian Niemczyk nach einer 2:0 Satzführung noch in den Entscheidungssatz musste, war die Stimmung bei den Tüschnitzern stark auf Talfahrt. Aber Dieter schaukelte das Ding dann doch noch nach Hause. Endgültig am Nullpunkt angekommen war man aber doch, als beide Spiele im Schlusspaarkreuz an die Schmeilis gingen und diese nach dem ersten Durchgang auf 6:3 davon gezogen waren.

Im zweiten Durchgang war es zunächst Heinz vorbehalten, in einem Schweiß treibenden Spiel gegen Seuss zur Aufholjagd zu blasen. Voll konzentriert brachte er in Satz 3 und 4 seine 80 kilo ins Rollen, zog endlich wieder einmal sein „BummBumm-Spiel“ ( d.h. Aufschlag => Bumm) durch und liess dem alten Rivalen keine Chance. Am Nebentisch spielte Michael in einem hochklassigen Spiel gegen Schupfi erneut Klasse Tischtennis, aber irgendwie war immer eine Schläger- oder Netzkante zur falschen Zeit am falschen Ort und er verlor auch dieses Spiel im Entscheidungssatz ziemlich unglücklich. 4:7 für die Einheimischen.

Was dann aber folgte, war eine einzige Demonstration der roten Teufel: Irgendeine höhere Gewalt muss wohl einen Hebel umgelegt haben, denn die aus früheren Jahren bekannt attraktiven Schmeilsdorfer Tischtennisdamen, die mit ihren Röckchen und Nylonstrümpfen regelmäßig zur Verwirrung der Gegner oder auch zur Motivation beigetragen haben, sind ja heute gar nicht mehr im Einsatz.Jedenfalls wurden alle 5 folgenden Spiele ziemlich klar in jeweils vier Sätzen gewonnen, wobei vor allem das Schlussdoppel hervorgehoben werden muss, in dem Michael die beiden Einzel-Niederlagen vergessen ließ und den Schmeilis Schupfi und Nussi nach Vorstandsaufschlägen dermaßen die Bälle um die Ohren haute, dass die beiden nur noch artig zum Sieg gratulieren konnten. Ist hier ein neues Traumdoppel geboren worden 🙂

Dieser dreistündige Krimi war permanent umrahmt von extrem geistreichen Spielkommentaren vor allem der Hausherren, die dieses Spiel bei aller Spannung über weite Strecken zur Comedy-Veranstaltung werden ließen.

Der Vorschlag von Heinz, beim nächsten Spiel eine Gruppe von Psychologie-Studenten samt Professor einzuladen, um denen praktischen Anschauungsunterricht zu geben hinsichtlich „gewisser psychischer Phänomene, die beim Ausüben des Tischtennissports in bestimmten Stress-Situationen auftreten können“, oder auch die eine oder andere Klausur-oder gar Diplomarbeit zu vergeben, wurde dann aber doch wieder verworfen.

Letztendlich gab es ganz zum Schluss sogar noch ein Erfolgserlebnis der besonderen Art, speziell für Heinz, der im dritten Anlauf (bei den beiden vorangegangenen Spielen hatte er schlicht und ergreifend das Wirtshaus nicht gefunden und war jeweils frustriert heim gefahren) diesmal tatsächlich den oberen Wirt gefunden hatte. Vielleicht dank des routinierten Beifahrers Walter, der dann dafür das Vorstandsauto heimfahren durfte.

Alles in allem ein voll gelungener Abend in allen Belangen (d.h. auch beim Einkehren, wo ca. 20 Tischtennisfreaks dann noch so richtig ihren weiteren Spaß hatten) und die eher lustige Drohung „Diese kurzfristige Spielverlegung kostet Euch was, nämlich die Punkte!“ hatte Ihre Erfüllung gefunden.

Geiles Spiel, geiler Abend!!!!!!

Im nächsten Heimspiel gegen Klosterlangheim geht es dann schon um alles oder nix (ei sog. Vierpunktespiel also) denn der Verlierer dieser Begegnung marschiert Richtung Abstiegsplätze.