TTC 1960 Tüschnitz – SV Walsdorf II 9:4

Den dritten Sieg in Serie holte die Erste am Freitag gegen Walsdorf II, das nennt man wohl einen Lauf ! Bemerkenswert ist die Tatsache, daß wir zum dritten mal hintereinander mit zwei Ersatzleuten antreten mussten. Doch das Ergebnis täuscht etwas über den Spielverlauf hinweg, denn am Ende trennten Walsdorf lediglich zwei Bälle vom Schlussdoppel!

Es war für beide Mannschaften ein wichtiges Spiel. Der Sieger hätte zumindest für ein paar Wochen etwas Ruhe im Abstiegskampf, während der Verlierer mitten drin statt nur dabei sein würde. Deshalb kochten zwischendurch die Emotionen etwas hoch und am Ende zog sogar eine Hundertschaft Polizisten auf, die aber schnell wieder abzog 🙂

Nach den Eingangsdoppeln lagen wir zum vierten mal im fünften Spiel mit 1:2 im Rückstand. Die Zuverlässigkeit in Person sind zur Zeit Chris und Tom. Gegen Bergmann/Dorsch hatten sie zu jeder Zeit alles im Griff und siegten deutlich mit 3:0. Micha und Philipp hatten die undankbare Aufgabe gegen Kober/Friedrich spielen zu müssen. Gegen ein Doppel mit Rollstuhlfahrer (Kober), gemixt mit einem starken Abwehrspieler (Friedrich) ist es schwer ins Spiel zu finden und so mussten sich die „Weiß Brothers“ mit 1:3 geschlagen geben.

Schweres Spiel für Micha und Philipp

Heinz und Jonas konnten gegen Löffler/Baierl nur im zweiten Satz mithalten, ansonsten war nicht viel zu holen.

Während sich Chris den Mund fusselig redete, mussten sich Heinz und Jonas ihrem Schicksal ergeben

Auf die 2:1 Führung der Gäste antworteten wir mit vier Siegen in Serie ohne Satzverlust! Während Chris relativ souverän gegen Stefan Löffler gewann, musste Tom gegen Mirco Bergmann doch den einen oder anderen kritischen Moment überstehen. Nach 11:7 im ersten Satz musste er im zweiten Duchgang beim Stand von 7:10 drei Satzbälle abwehren um den Satz doch noch zu gewinnen. Im dritten Satz lag Tom schon mit 8:2 und 10:6 vorne und fand sich plötzlich beim Stand von 10:10 wieder. Aber er kam noch einmal mit einem blauen Auge davon und gewann das Ding doch noch mit 12:10. Unglücklich für Mirco, dessen starke Aufholjagd nicht belohnt wurde.

Tom musste einige kritische Momente überstehen
Chris hatte die langen Noppen von Stefan gut im Griff

Überraschend deutlich fiel kurz darauf der Sieg von Philipp gegen Michael Friedrich aus. Gegen dieses Abwehrbollwerk muss man erst einmal durchkommen. 11:4, 11:5, 11:6 hieß es nach nur drei Sätzen. Es war sicherlich eines der besten Spiele in dieser Saison.

Bärenstarker Auftritt von Philipp

Auch für Micha war es sicherlich nicht leicht gegen Rollstuhlfahrer Dietmar spielen zu müssen. Denn gegen das aggressive Blockspiel von Dietmar braucht man ein gutes Reaktionsvermögen. Micha konnte sich jedoch recht gut darauf einstellen und gewann alle drei Sätze mit jeweils 11:8.

Keine leichte Aufgabe für Micha gegen Dietmar

Einen Kampf auf Biegen und Brechen, fast bis zur Erschöpfung, lieferten sich ausgerechnet die zwei ältesten Spieler ihrer Mannschaften. Im Match von Heinz gegen Roland Baierl endete jeder Satz mit nur zwei Bällen unterschied. Beide Spieler stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass man auch noch in einem etwas fortgeschrittenem Alter leistungsfähig ist 🙂 Das Spiel hätte eigentlich keinen Verlierer verdient , aber es musste halt einen geben. Letztlich war es Heinz der die A…karte gezogen hatte und nach 9:11 im Entscheidungssatz mit leeren Händen da stand. Der Adrenalinpegel war bei ihm nach dem Match noch so hoch, dass es zu ersten kleinen Scharmützlen kam und die Hundertschaft zum ersten mal in Alarmbereitschaft war 🙂

Es herrschte kurzzeitig Alarmstufe Rot
Heinz kämpfte trotz (gesundheitlich) eingeschränkter Möglichkeiten bis zum letzten Punkt… Respekt!

Wesentlich entspannter lief die Partie zwischen Jonas und Roland Dorsch ab. Roland zählte einst zu den besten Abwehrspielern in der Region, bevor auch er mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Gegen Jonas setzte er seine ganze Routine ein, welche ihm zu einem letztlich ungefährdeten 3:0 Erfolg verhalf.

Roland mit sicherem Sieg gegen Roland

Unser komfortabler Vorsprung war auf 5:4 geschmolzen und es sollte noch ein hochdramatischer Abend werden. Chris kam gegen Mirco Bergmann zunächst überhaupt nicht ins Spiel und lag bereits mit 0:2 Sätzen zurück.

Mirco stellte Chris zunächst vor große Probleme

Als Mirco im dritten Satz beim Stand von 10:8 zwei Matchbälle hatte, schien die Messe gelesen. Doch Chris das clevere Kerlchen nahm eine Auszeit und konnte anschließend die Matchbälle abwehren. Er gewann den dritten Satz und spielte fortan wie befreit auf. Jetzt war es Mirco, der kein geeignetes Mittel mehr fand, während Chris sich immer mehr in einen Rausch spielte. Chris drehte das Match schließlich noch und brachte uns mit 6:4 in Front.

Chris hatte Nerven wie Drahtseile

Tom baute wenig später den Vorsprung auf 7:4 aus, nachdem er auch gegen Stefan Löffler ohne Satzverlust blieb. Allerdings verspielte er im dritten Satz wie auch schon gegen Mirco einen 8:2 Vorsprung und hatte plötzlich zwei Satzbälle gegen sich. Doch erneut kam er mit einem blauen Auge davon.

puhhh.. noch einmal Glück gehabt

Jetzt folgte die interessanteste Phase des gesammten Spiels. Philipp hatte gegen Dietmar nach einem weiteren glanzvollen Auftritt 3:0 gewonnen und wir führten eigentlich mit 8:4. Doch der Schein trügte, denn Jonas hatte sein Spiel gegen Roland Baierl vorgezogen und verloren. Heinz hatte zwischenzeitlich ebenso gegen Roland den Kürzeren gezogen (erneut unglücklich 9:11 im Entscheidungssatz) und zwischen den beiden Michaels stand es 2:2 nach Sätzen. Es war sicherlich das attraktivste, spektakulärste und emotionalste Match des Abends. Der Walsdorfer Michael puschte sich während des Spiels nach jedem Punkt dermaßen hoch, so dass es schon während des Spiels zu kleineren Scharmützeln kam. Der Entscheidungssatz war dann an Dramatik nicht mehr zu überbieten. Unser Micha hatte letztlich das bessere Ende für sich und verhinderte somit das Schlussdoppel. Der Walsdorfer Michael war nach dem Spiel genauso wie vorher Heinz noch bis in die Haarspitzen voller Adrenalin, weshalb dann die besagte Hundertschaft anrücken musste. Unter Polizeischutz ging es ab in die Duschen. 20 Minuten voller Ungewissheit…

Was dann geschah war dann einfach nur klasse. Michael Friedrich kam aus der Dusche nach oben mit den Worten: „Sorry Leute, ich muss mich bei Euch entschuldigen. Manchmal braucht es einfach eine kalte Dusche um wieder einen klaren Kopf zu bekommen“ Darauf sein Mannschaftskollege Dietmar:“ Warum duschst Du eigentlich nicht vor dem Spiel?“ 🙂 🙂 🙂 Genauso muss es sein, auch wenn die Emotionen manchmal etwas hoch kochen ! So wurde es noch ein sehr unterhaltsamer und gemütlicher Abend bei Broutwöscht und Sauerkraut und einem gut aufgelegten Roland Dorsch, welcher den perfekt gespielten Witz aufführte 🙂

Mit 6:4 Punkten sind wir jetzt erst einmal aus dem Gröbsten raus und vielleicht lichtet sich in den kommenden Wochen ja auch das Lazarett etwas, damit unsere Aushilfsspieler, allen voran Heinz, etwas entlastet werden.