Fahrt nach Regensburg oder Die Geschichte vom verlorenen Staubsauger

geschrieben von Corina Wachter

Am 03.05. trafen sich Elias, Michael und Philipp mit Corina am Mehrzweckhaus um das Wochenende bei einen Tischtennisturnier in Regensburg zu verbringen. Das erste Problem früh um sechs war, das Gepäck der vier im Auto unterzubringen, da ja Jannik in Schmölz auch noch mit Gepäck zusteigen wollte.

Nachdem das Problem gelöst war, fuhren wir also Richtung Regensburg. Erster Boxenstopp war allerdings schon in Zettlitz an der Tankstelle um Kaffee mit gesammelten Gutscheinen von Corina einzupacken. Ungefähr 60 km vor Regensburg kam vom hinteren Teil des Autos von Michael der Satz: “ Corina, der Kaffee ist durch.“ Also zweiter Boxenstopp Toiletten.

Eine Stunde zu früh in Regensburg angekommen kam gleich die Frage von allen vier Kids: “ Wo ist ein Mc Donalds?“.Also fuhren wir eine Stadtrundfahrt bis wir ein Schild gefunden hatten mit Wegbeschreibung zum goldenen M. Angekommen mit etlichen Spurenwechseln, Hupkonzerten Einheimischer (die wohl das KC auf unserem Nummernschild ignoriert hatten) und Ampeln machten wir ein kleines Frühstück. Gestärkt machten wir uns dann auf den Weg zur Halle. Mit großen Hoffnungen kamen wir an. Nach der Anmeldung war der erste Gang zum Tisch mit den Preisen. Elias sah seinen Traumpreis: einen blauen Phillips Staubsauger (!) .

Und tatsächlich hat der kleine Motivationskünstler es geschafft, alle bis in die Haarspitzen zu motivieren um um den Staubsauger zu kämpfen. Die Jungs spielten sich ein, immer noch volle Hoffnungen auf einen Turniersieg. Diese Hoffnung bekam allerdings einen deutlichen Dämpfer, als einige asiatische Tischtenniskinder die Halle betraten. Das Turnier begann für Elias und Philipp und die Hoffnungen waren wirklich gleich verflogen. Einziger Lichtblick war Philipp, der immerhin ein Einzel gewann. Um 12 Uhr griffen Jannik und Michael ins Jugendturnier ein. Mit den Satz: „Mit däre komme nirgens hie, die kennt ja jeder“, meinte Jannik seine Cousine Corina die Leute von der Bayrischen traf.

Die Gruppenphase war für Michael kein Problem, er kam als Gruppenerster in die K.o.-Rrunde. Jannik hatte „nur“ einen asiatischen Brocken in der Gruppe, der auch gleichzeitig der Titelverteidiger war, gegen den er aber immerhin einen Satz gewinnen konnte. Ansonsten ließ er nix anbrennen und zog als Gruppenzweiter in die k.o. runde ein. Das erste Spiel für Jannik in der k.o. runde war dann auch sein letztes Einzel.

Michael kam überraschend ins Halbfinale. Er wurde von den anderen angefeuert „hey, hey, super tüschnitz, super tüschnitz, hey, hey.“ Naja – das war ja auch die letzte Chance für heute, um Elias seinen Traum vom Staubsauger zu erfüllen. Es half aber alles nix, es fehlte das letzte bisschen Glück um gegen den späteren Turniersieger zu gewinnen. Nach der Siegerehrung fuhren wir zum Hotel wo Corina und Elias zwischendurch schon eingecheckt hatten. Wir mussten uns beeilen weil es schon halb sechs war und wir um sechs Uhr mit Corina´s Onkel, Prälat Heinrich Wachter in Regensburg bei seiner Wohnung verabredet waren.

Michael duschte im Zimmer der Jungs und Jannik demolierte lieber die Wascheinrichtung in Corina´s Zimmer. Frisch gebügelt brachen wir das erste mal in Richtung Dom auf. Der Prälat Heinrich Wachter, der selbst erst vor zehn minuten von Rom heim kam erwartete uns schon. Die erste Feststellung von Corina´s Onkel war, dass wir am Verhungern waren.

Wir machten uns als vo seiner Wohnung zu Fuß auf den Weg zur Gastwirtschaft, währendessen Herr Wachter den Jungs religiöse und historische Begebenheiten über Regensburg erzählte. Die Fragen, die er den Kids stellte, konnte Elias immer mit viel Rateglück beantworten.

Im Lokal schlugen wir uns die Bäuche voll. Nach einen – abermals lehrreichen – Abstecher durch die Innenstadt kehrten wir nach der Verabschiedung und mit den Satz „wir kommen nächstes Jahr wieder“ sowie einem Erinnerungsfoto ins Hotel zurück. Keiner verspürte Müdigkeit – also nächster Plan: Billiard spielen. Corina erkundigte sich im Hotel nach eine Tisch, ohne Erfolg.

Also fuhren wir mit einem Stadtplan von der Rezeption, die den Weg zu einen Biliardclub eingezeichnet hatten wieder die gleiche Route zurück. Parkplatz war wieder der Ratzinger – Hof ( Bruder des Papstes a.d.). Philipp übernahm die Rolle des neues Navi, was aber leider einige Male falsch abbog, also musste die einzige Frau wieder das Zepter in Hand nehmen. Nach einer kurzen Konzentrationsschwäche und einen Ausrutscher in einen Hundekothaufen war auch die Navi-Ära Corina vorbei. Elias übernahm das Kommando und der Jüngste führte uns zielstrebig zum Billiardclub – wie wenn er nie was anderes gemacht hätte.

Vor den Club ist uns das Spielen vergangen da schwarze gekleidete und etwas sehr komische Leute ein und aus gingen. Da die Jungs aber spielen wollten wagte es Corina einen anzusprechen, der gleich für die Auskunft wo der nächste Billardclub sei, 2 Euro verlangte. Sie zahlte natürlich. Da wir aber dahin sowieso wieder mit den Auto hätten fahren müssen, sind wir lieber gleich ins Hotel gefahren – ohne Billiard spielen. Wir saßen noch bei den Jungs im Zimmer bei Schlag den Raab als Jannik einfiel das er sein neues Kantenband an den Schläger montieren möchte. Dazu brauchte er ein Messer das Corina besorgte. Nach zehn Minuten sahen Leute eine Frau an einen roten Nissan Almera die einen Erste Hilfe Koffer ins Hotel brachte. Es war Corina, da Jannik das Kantenband vom Finger nicht unterscheiden konnte. Um viertel zwei war Feierabend.

Am 04.05 wollte wir uns um acht Uhr früh beim Frühstück treffen. Corina saß um acht alleine am Tisch und hatte gerade ihren Kaffee mit Pfeffer gesüßt.  Um ein frühmorgendliches Gelächter zu vermeiden wurde schnell die Tasse beseitigt bevor die etwas schläfrigen Drei plus der topfite Elias durch die Tür kamen. Nach den Frühstück und Gepäckverstauung ging es wieder mit 15 min. Verspätung in die Halle.

Der Startschuss vom Turnier fiel 10 min. später weil die Oberfranken von 5 roten Ampeln aufgehalten wurden. Der Turnierleiter ließ es sich nicht nehmen übers Mikro zu sagen das wir an der Verzögerung schuld sind. Diesmal waren die Damen und Herren dran, so dass Elias und Philipp coachen durften. Jannik konnte eigentlich bei den Herren C trotz wenig Schlaf gut mithalten, schied allerdings in der Gruppenphase aus – wegen eines Verschossenen Elfmeters.

Michael überstand zwar die Gruppenphase; viel weiter kam er aber auch nicht. Im Herrendoppel belegten die beiden jedoch einen hervorragenden 3. Platz von 30 Doppeln. Um halb zwei kam dann Corina das erste Mal zum Einsatz. Die spielte wie ein junger Gott; ob es an den Segen ihres Onkels von gestern gelegen hatte, wurde schon überlegt. Als bekannt geworden ist das sie erste in der C Klasse wurde war Elias der erste bei der Preisausgabe um seinen Staubsauger endlich in die Arme zu schließen.

Der ging aber vor Elias‘  Nase über die Theke an eine anderen Frau. Der Veranstalter bedankte sich bei uns für die weite Anreise und hat uns für nächstes Jahr gleich wieder eingeladen, wo alle fünf zusagten. Mit zwei Pokalen und einer Wetterstation, statt Staubsauger, fuhren wir Richtung Heimat. Kaum auf der Autobahn schliefen alle außer Corina  – und natürlich außer Elias.

In Forchheim wurde noch ein Mc Donalds Besuch eingelegt wo man merkte das keiner der Jungs eigentlich so richtig nach Hause wollte. Also hielt man sich noch über eine Stunde auf, um das tolle Wochenende nochmal revus passieren zu lassen. Um 20.30 Uhr tauchte endlich das Ortsschild von Tüschnitz auf, so dass dann sicher war, dass der rote Nissan Namens „Ali“ alle wieder gut nach Hause gebracht hat.

Fazit: so etwas könnte man öfter machen – vor allem wenn der Verein den größten Teil der Kosten trägt. Deshalb auch ein Dankeschön an dieser Stelle an die Vorstandschaft und an Heinrich Wachter für die Einladung zum Essen.