TTC Burgkunstadt II – TTC Tüschnitz I 9:5

Tom bietet Rücktritt nach Punktabzügen an – Stefan zieht Blutspur durch Burgkunstadt – Erstes Spiel in kompletter Aufstellung – Nur noch ein Punkt Vorsprung zum AbstiegsrelegationsplatzEigentlich redete am Freitag ganz Deutschland über Uli Höneß…ganz Deutschland? In einem kleinen oberfränkischen Dorf mit dem Namen Tüschnitz war etwas anderes Thema Nummer eins, die vier Punkte Abzug aus den gewonnenen Spielen gegen Altenkuscht und Schmeilsdorf wegen falsch aufgestellter Doppel. Außer Mannschaftsführer Tom wußte noch niemand aus der Mannschaft davon, mit entsprechend mulmigem Gefühl ging er dann auch zum Treffpunkt. Würden sie ihn in die Rodach werfen oder gar auf dem Weg nach Burgkuscht im Wald aussetzen? Die Kollegen nahmen es aber mit Humor und gaben sich mit einer kleinen Spende in die Mannschaftskasse zufrieden. In den über 25 Jahren in denen Tom jetzt Mannschaftsführer ist gab es noch nie eine falsche Doppel Aufstellung und dann gleich zwei spiele hintereinander…unglaublich!

Unter dem Motto: „Lebt denn der alte Kestel´s Michl noch“ machte Michl ausnahmsweise ein komplettes Match mit, da die Erste, Zweite und Dritte gleichzeitig spielten. Nicht zu erwarten war hingegen der Einsatz von Steff, der mit einer gebrochenen Rippe aus dem Skiurlaub zurück kam, zusätzlich unter starken Schmerzen im Arm litt und weil das nicht schon genug ist, sich auch noch am Vormittag den Zeigefinger der Schlaghand aufgerissen hat. Als er vom Auto ausstieg sah er aus, als hätte er in einem Löwenkäfig übernachtet :-). Das Spiel begann dann auch 15 Minuten später, weil eine seiner Wunden beim Einspielen aufgeplatzt war und sich eine Blutspur von der Platte bis über die komplette Spielfläche zog, welche er auf allen vieren erst einmal entfernen mußte. Seine -Mitspieler waren in größter Sorge, nicht dass er sich auch noch die Kniescheiben zertrümmerte.

Dann gings endlich los, alle drei Doppel gingen in den Entscheidungssatz, wovon leider nur Marcel und Andre nach toller Aufholjagd als Sieger von der Platte gingen. Michel konnte gegen Hilmar Fuss nur den ersten Satz gewinnen, konnte danach aber den wie aus einer Ballmaschine kommenden Bällen seines Gegners nichts mehr entgegen setzen. Im vierten Satz gab es mit 0:11 sogar noch die Höchststrafe bei seinem Debüt.

Tom verkürzte kurz darauf gegen Christopher Eideloth nach einer sehr konzentrierten Leistung auf 2:3. Abgebrüht wie ein alter Karnickel spielte Marsi gegen „Doppellangnoppe“ Christian Raab. Ein neutraler Zuschauer mußte sich wie im Schwimmbad vorkommen, wo sich zwei Hobbyspieler an einer Steinplatte mit zwei völlig abgenutzten 2 Euro Schlägern die Bälle hin und her schieben. Aber Marcels Taktik hatte Erfolg, weshalb er klar in drei Sätzen zum 3:3 ausgleichen konnte. Eine bärenstarke Vorstellung zeigte auf Burgkuschter Seite der Ex Tüschnitzer Thomas Fiedler. Chris brachte er mit seinen spektakulären Angriffsbällen ein ums andere mal in Verlegenheit. Nach 2:1 Satzführung und 10:4 im Vierten nahm Thomas dann zur Verwunderung aller Anwesenden eine Auszeit. Als das Match wieder aufgenommen wurde kämpfte sich Chris noch bis auf 9:10 heran um letztlich doch noch zu verlieren. Später in der „Fraaa“ auf die Auszeit angesprochen meinte Thomas, er hätte sie aus Erschöpfungsgründen genommen.

Andre egalisierte die Führung der Hausherren aber schnell wieder durch eine sehr gute Leistung gegen Christopher Hoffmann. Steff war an der Nebenplatte gegen Willi Kraus in seinem Bewegungsradius doch schon sehr eingeschränkt und konnte in diesem zustand natürlich keine Kirschen ernten.

Vor der zweiten Runde der Einzel führte Burgkuscht knapp mit 5:4 und das Match war noch völlig offen. Tom hatte gegen die Maschine Hilmar Fuss nicht den Hauch einer Chance und kam sich vor als würde er gegen einen Roboter spielen. Michel merkte man gegen Christopher Eideloth die fehlende Spielpraxis an, die er auch gar nicht haben konnte und war am Ende auch ohne Chance.

Als dann auch noch Chris gegen seinen Alptraumgegner Christian Raab den ersten Satz mit 2:11 verlor, schienen die Felle endgültig davon zu schwimmen. Marcel redete eindringlich auf ihn ein und flehte ihn an auch gegen seinen Willen „Schwimmbad Tischtennis“ zu spielen. Chris befolgte den Rad und machte von da an auf „Schaufelbagger“, indem er jeden Ball nur noch auf die gegnerische Seite schaufelte. Und siehe da, Chris gewann das Match mit 3:1 Sätzen, was wieder einmal beweist, dass man auch mal von seinem Spielsystem abrücken muß, um ein Match zu gewinnen. Christian haderte nach dem Spiel noch darüber, warum Marsi und Chris nicht mit Topspinbällen  gegen ihn agierten und konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt zwei Niederlagen in einem Punktspiel erlitten hatte.

Die erste Niederlage der Rückrunde mußte dagegen Marcel hinnehmen. Gegen den erneut überragend aufspielenden Thomas Fiedler hielt er zwar lange sehr gut mit, mußte sich am Ende aber doch geschlagen geben. Dies war natürlich die Vorentscheidung, weil man Steff in seinem Zustand gegen Christopher Hoffmann nicht zutrauen konnte. Dennoch kämpfte Steff unter Schmerzen bis zum bitteren Ende und wurde im Entscheidungssatz (9:11) leider nicht für seinen Einsatz belohnt.

Gegen eine in dieser Besetzung schwer zu bezwingende Burgkuschter Mannschaft hat man trotzdem alles gegeben. Mann des Tages war auf alle Fälle Stefan, für dessen Einsatz man nur allergrößten Respekt haben muß. In den nächsten Spielen müssen jetzt halt noch ein paar Pünktchen eingefahren werden um den Klassenerhalt, an dem keiner ernsthaft Zweifel hat, noch einzufahren.

Die einzelnen Ergebnisse

Eideloth/Hoffmann            – Sladek/Wagner                11:6, 11:6, 9:11, 7:11, 11:8

Fuss/Kraus                       – Kestel/Förtsch Th.           11:6, 11:13, 11:1, 3:11, 11:2

Raab/Fiedler                     – Förtsch M./Rosenbauer   11:9, 12:10, 8:11, 9:11, 8:11

Fuss                                 – Kestel                                10:12, 11:6, 11:8, 11:0

Eideloth                            – Förtsch Th.                        7:11, 9:11, 11:9, 1:11

Raab                                – Förtsch M.                         7:11, 10:12, 3:11

Fiedler                             – Sladek                                11:7, 7:11, 11:9, 11:9

Hoffmann                        – Rosenbauer                       5:11, 10:12, 8:11

Kraus                              – Wagner                              11:6, 11:5, 11:9

Fuss                                – Förtsch Th.                        11:3, 11:6, 11:3

Eideloth                           – Kestel                                 11:7, 8:11, 11:3, 11:5

Raab                               – Sladek                                 11:2, 7:11, 10:12, 6:11

Fiedler                             – Förtsch M.                           8:11, 11:9, 13:11, 11:4

Hoffmann                        – Wagner                               7:11, 13:15, 11:5, 11:3, 11:9